404 vs. 410 – Wann musst du welchen HTTP-Status verwenden?

Das Wichtigste in Kürze:
  • 404 = Seite nicht gefunden, Rückkehr nicht ausgeschlossen
  • 410 = Seite dauerhaft entfernt, klares Signal an Suchmaschinen
  • Google: Langfristig kein SEO-Unterschied, 410 kann De-Indexierung beschleunigen
  • Empfehlung: 404 für Standardfälle, 410 bei Massenlöschungen oder Crawl-Budget-Optimierung

404 oder 410? Das ist eine der meist diskutierten Detailfragen in der technischen SEO. Beide Statuscodes signalisieren, dass eine Seite nicht verfügbar ist. Doch: Wann solltest du welchen verwenden? Und gibt es aus SEO-Sicht überhaupt Unterschiede?

Ich habe die offiziellen Aussagen von Google, Insights aus der Praxis und die Meinungen führender SEO-Experten ausgewertet und in diesem Beitrag zusammengefasst.

Was bedeuten die HTTP-Statuscodes 404 und 410?

Beide Statuscodes gehören zur Gruppe der 4xx-Fehler und werden ausgegeben, wenn eine Webseite nicht mehr unter der aufgerufenen URL erreichbar ist.

  • 404 Not Found
    Bedeutet: Die Seite wurde nicht gefunden.
    → Es ist unklar, ob sie dauerhaft oder nur vorübergehend fehlt.
  • 410 Gone
    Bedeutet: Die Seite wurde dauerhaft entfernt und kommt nicht wieder.
    → Ein klares Signal an Suchmaschinen: Diese URL ist endgültig weg.

404 vs. 410: Was sagt Google dazu?

Google-Mitarbeiter wie John Müller und Matt Cutts haben sich mehrfach dazu geäußert:

  • Kurzfristig: 410 kann dazu führen, dass Seiten etwas schneller aus dem Index entfernt werden.
  • Langfristig: Google behandelt 404 und 410 praktisch gleich.

John Müller sagt dazu:

„Der Unterschied zwischen 404 und 410 ist aus SEO-Sicht minimal. Nutzt, was für euch einfacher ist.“ (Quelle: Search Engine Journal)

Das bedeutet:

  • Für die meisten Websites reicht ein 404 völlig aus.
  • Ein 410 ist vor allem dann sinnvoll, wenn du sehr viele URLs auf einmal dauerhaft entfernen willst.

Auswirkungen auf Crawling und SEO

Kriterium404 Not Found410 Gone
Signal an GoogleSeite fehlt, könnte zurückkommenSeite dauerhaft weg
Index-Entfernungetwas langsameretwas schneller
Crawl-BudgetGoogle prüft öfter nachGoogle spart Crawls ein
Nutzererlebniskann mit Custom-404-Seite verbessert werdenebenfalls möglich
SEO-Rankingkeine Unterschiede langfristigkeine Unterschiede langfristig

Wann solltest du welchen Statuscode verwenden?

Hier eine einfache Entscheidungsregel:

  • Nutze 404, wenn:
    • eine Seite vorübergehend fehlt
    • du dir unsicher bist, ob die Seite zurückkommt
    • du keine größeren Mengen an URLs löschen musst
  • Nutze 410, wenn:
    • du Seiten endgültig entfernen willst
    • du sehr viele alte URLs schnell aus dem Index löschen möchtest
    • du Crawling-Ressourcen schonen willst

Tipp: Egal welchen Code du wählst – überprüfe regelmäßig die Fehler in der Google Search Console. Dort siehst du, wie viele 404- oder 410-Fehler aufgetreten sind.

Häufige Fragen zu 404 und 410

Nicht direkt. Nur wenn viele wichtige Seiten plötzlich 404-Fehler liefern, kann das ein Qualitätsproblem signalisieren.

Ja, wenn es eine thematisch passende Alternative gibt. Nutze dann einen 301-Redirect.

Unbedingt! Mit einer hilfreichen 404-Seite (Suche, interne Links, Navigation) verbesserst du das Nutzererlebnis.

Fazit: 404 oder 410 – das ist die beste Lösung

  • 404 ist die Standardlösung für die meisten Websites.
  • 410 lohnt sich bei großen Löschaktionen oder wenn du Crawl-Budget sparen willst.
  • Für Google ist der Unterschied minimal. Wichtiger ist, dass deine Seite saubere Signale liefert und keine Massen an Fehlerseiten hat.

Meine Empfehlung:

  • Kleine bis mittlere Seiten → 404 reicht völlig aus
  • Große Websites mit vielen Löschungen → 410 für Effizienz beim Crawlen