Link Sculpting (PageRank Sculpting)

Link Sculpting, auch bekannt als PageRank Sculpting, beschreibt den Versuch, den sogenannten Linkjuice – also das von Google über Links weitergegebene Vertrauen – gezielt zu steuern. Früher war das Ziel, den PageRank einer Website so zu „formen“, dass wichtige Unterseiten möglichst viel Linkkraft erhalten, während weniger relevante Seiten wie Impressum oder AGB bewusst ausgeschlossen wurden.

Die Idee dahinter: Eine Startseite sammelt in der Regel die meisten Backlinks und damit den höchsten PageRank. Über interne Verlinkungen wird dieser Wert an Unterseiten vererbt. Mit Link Sculpting versuchten SEOs, diesen Vererbungsprozess aktiv zu beeinflussen.

Die Rolle von „nofollow“ und die Änderungen ab 2009

Ursprünglich wurde dies durch den Einsatz des nofollow-Attributs erreicht. Links zu unwichtigen Seiten wurden intern mit nofollow markiert, sodass sie keinen PageRank weitergaben. Die verbleibenden Links erhielten dadurch einen größeren Anteil am gesamten Linkjuice.

Ein Beispiel aus der Zeit vor 2009:

  • Eine Startseite verlinkt auf 10 Unterseiten.
  • Jede Seite bekommt 10 % der Linkkraft.
  • Werden zwei Links mit nofollow markiert, verteilt sich die gesamte Linkkraft nur noch auf acht Seiten → jede erhält 12,5 %.

Doch im Jahr 2009 änderte Google das Regelwerk: Auch Links mit nofollow wurden seitdem in die Berechnung einbezogen – sie erhielten zwar keinen Linkjuice, reduzierten aber trotzdem den Anteil für die übrigen Links. Damit war die ursprüngliche Technik des Link Sculptings faktisch wirkungslos geworden.

Heutige Bedeutung für SEO

Mit dem Bedeutungsverlust des PageRank als öffentlicher Metrik und den Änderungen bei nofollow hat Link Sculpting heute kaum noch Relevanz als Ranking-Taktik.

Google selbst betont, dass eine natürliche, logische Seitenstruktur entscheidend ist:

  • Flache Hierarchien
  • Sinnvolle interne Verlinkung
  • Wenige Klicks von der Startseite bis zu wichtigen Unterseiten
  • Vermeidung unnötiger interner Links

Anstatt Linkkraft künstlich zu steuern, empfehlen Experten heute:

  • Klare Priorisierung wichtiger Inhalte über interne Links
  • Verwendung semantischer Ankertexte für bessere Relevanzsignale
  • Konsolidierung ähnlicher Seiten, um Kannibalisierung zu vermeiden
  • Content Hubs, die thematisch verwandte Inhalte bündeln

Link Sculpting vs. interne Verlinkung

Wichtig ist die Unterscheidung:

  • Link Sculpting zielte auf eine künstliche Manipulation des PageRank ab.
  • Moderne interne Verlinkung verfolgt das Ziel, Nutzer:innen und Suchmaschinen eine logische Navigation zu bieten und gleichzeitig Relevanzsignale zu setzen.

Die interne Verlinkung bleibt damit ein zentraler Hebel für SEO – nur nicht mehr im Sinne des alten Sculpting-Ansatzes.

FAQ zu Link Sculpting

Link Sculpting, auch PageRank Sculpting genannt, bezeichnet den Versuch, den PageRank gezielt über interne Links zu verteilen, um wichtige Seiten zu stärken und unwichtige zu schwächen.

Seit 2009 berücksichtigt Google auch Links mit nofollow in der Linkverteilung. Sie erhalten zwar keinen PageRank, reduzieren aber trotzdem den Anteil für andere Links. Das ursprüngliche Konzept ist damit obsolet.

Nein, als klassische SEO-Taktik spielt Link Sculpting keine Rolle mehr. Stattdessen empfehlen Experten eine klare interne Verlinkungsstrategie mit logischer Seitenstruktur.

Wichtig sind sprechende Ankertexte, thematisch sinnvolle Verlinkungen, Vermeidung von Linkfarmen und die Priorisierung wichtiger Seiten über Navigation, Footer oder Content-Hubs.

Ja. Überoptimierung, zu viele irrelevante Links oder verwaiste Seiten können die Crawlbarkeit und Relevanzsignale beeinträchtigen. Eine regelmäßige Überprüfung der internen Linkstruktur ist deshalb sinnvoll.